Sonntag, 4. September 2011



Klein anfangen soll man. Sich nicht verrückt machen lassen von der großen Stadt und ihrem Trubel. Sein Ding machen. Ersteres und letzteres sind für mich kein Problem. Mehr oder weniger auf mich allein gestellt und mit meinem kleinen Budget habe ich nicht wirklich die große Wahl. Also habe ich mir zu Beginn drei Ziele gesetzt. Nummer eins: ein Zimmer in einer argentinischen (oder wenigstens spanischsprachigen) WG finden. Ein Ding der Unmöglichkeit. Aber das wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach drei Tagen voller oh-sieht-das-bei-euch-toll-aus-ich-will-euch-unbedingt-kennenlernen-Gehabe habe ich sechs Besichtigungstermine in sechs Vierteln bei sechs ganz unterschiedlichen Menschen in der Tasche. Vom alten Mann in der Villa, über die Mama im gemütlichen Familienhaus, zum Hippie mit Löchern im Boden und dafür keine Fenster in der Wand ist alles dabei. Da ich nicht weiß was mich die nächsten Monate noch erwartet habe ich die Mitte gewählt. Sowohl vom Preis, als auch von der Lage. Spanischsprachig ist es, nur keine WG. Sicher ebenfalls. Innerhalb des Hauses mehr, draußen auf den Straßen ein bisschen weniger. Ich habe klein angefangen. Bueno, seguimos!

Freitag, 2. September 2011



So sieht sie also aus, die große Stadt. 13 Millionen Einwohner und ich mittendrin. Ich bin dieser Stadt auf irgendeine Weise ein wenig verfallen. Was es genau ist, kann ich nicht sagen. Ob es dabei bleiben wird genau so wenig. Ich weiß nur, dass ich versuchen werde das Beste draus zu machen. Vor Jahren war ich ja schon einmal hier und dachte deshalb, ich wüßte worauf ich mich einlasse. Aber leider liegen zwischen "wissen" und "sich bewusst sein" Welten. Damals war alles schön durchgeplant. Ich hatte eine Familie, ein Bett und einen Tagesplan. Alles lief in geregelten Bahnen. Diesmal habe ich zwar noch immer eine Familie (außerhalb der Stadt), ein Bett (das Jan bzw Tomi netterweise teilten), aber keinen Plan. Weder wohin ich will, noch was ich genau dort machen werde. Raus wollte ich. Raus aus dem Deutschland mit seinen strikten Vorgaben und Zeitplänen. Raus aus dem Deutschland, dass mir mein Alohafeeling genommen hatte. Ob Argentinien dafür den richtigen Zufluchtsort bietet wird die Zeit zeigen. Nach einer Woche "Schonzeit" läuft nun die Uhr. Ab heute sind es sechs Monate. ¡que empiecen los juegos!

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